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Parodontologie

Die Parodontologie beschäftigt sich mit den Erkrankungen der zahnumgebenden Geweben (lat. Parodontium) und deren Erkrankungen. Da es sich dabei um komplexe Vorgänge handelt, die auch den allgemeinen Gesundheitszustand betreffen, hat sich die Parodontologie schon lange zu einem speziellen Fachgebiet in der Zahnmedizin entwickelt. In unserer Praxis ist die Parodontologie ein Behandlungsschwerpunkt. Aufgrund unserer Spezialisierung sind wir kompetente Ansprechpartner für die Behandlung von Erkrankungen an Zahnfleisch und Knochen.

Parodontitisbehandlung

Die Parodontitis ist eine durch Bakterien ausgelöste Entzündung. Die Folge sind Zahnfleischrückgang und Knochenverlust. Parodontitis ist die Entzündung des Zahnhalteapparates (Zahnfleisch, Faserapparat, Knochen). Parodontitis verläuft meist chronisch, kann aber auch in akuten Schüben auftreten und ist die häufigste Ursache für Zahnverlust bei Erwachsenen.

Es konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass die Parodontitis auch einen Einfluss auf die Entstehung und Förderung von Stoffwechselerkrankungen (Diabetes), Herz-Kreislauferkrankungen und sogar Alzheimer hat. Somit bekommt die Behandlung der Parodontitis und der Prävention einen immer größeren Stellenwert in der Zahnmedizin und Medizin.

Anzeichen für eine Parodontitis

Schnelles Handeln schützt vor Zahnverlust
  • Zahnfleischrückgang
  • Zahnfleischbluten
  • Mundgeruch
  • Schlechter Geschmack im Mund
  • Zahnlockerung/-verlust

Ablauf der Behandlung

Die systematische Parodontitistherapie besteht aus den folgenden Behandlungsschritten:
  • Vorbehandlung
  • Eigentliche Parodontitistherapie
  • Nachsorge
  • Erhaltungstherapie (regelmäßige Dentalhygiene/Prophylaxe) und Nachsorge im individuellen Intervall

Besondere Qualifikationen

Vorbehandlung und Nachsorge werden von besonders qualifizierten Mitarbeiterinnen durchgeführt. Zum Zweck der Parodontitisprophylaxe und zur Vor- und Nachbehandlung in der Parodontitistherapie wurde das Berufsbild der Zahnmedizinischen Prophylaxeassistenz (ZMP) eingeführt. Diese speziell ausgebildeten Mitarbeiterinnen führen die Behandlung auf hohem Niveau durch.

Vorbehandlung

Die Vorbehandlung ist Voraussetzung für den Erfolg der Parodontitisbehandlung und wird daher von Krankenkassen und privaten Versicherungen verlangt. In der Regel wird die Vorbehandlung in zwei Sitzungen durchgeführt. In der ersten ermitteln wir unter anderem den Entzündungsgrad, entfernen harte und weiche Zahnbeläge, sowie einen Teil der Beläge in den Zahnfleischtaschen. In der zweiten Sitzung wird die Belagsbildung überprüft, gegebenenfalls nochmals gereinigt und die Tiefe der Tasche festgehalten.

Vorteile der Vorbehandlung

  • Deutliche Verminderung der Entzündung
  • Reduktion der Bakterienzahl im Mund
  • Ermöglichen einer effektiveren Mundhygiene
  • Verringerung von Mundgeruch und Zahnfleischbluten
  • Ist nahezu schmerzfrei

Behandlung

Um das Fortschreiten der Parodontitis aufzuhalten, führen wir eine sorgfältige Reinigung der Zahnfleischtaschen durch. Dazu werden unter lokaler Betäubung sämtliche weichen und harten Beläge von Zähnen und der Wurzeloberfläche entfernt. Zudem wird die Wurzeloberfläche geglättet, was die Voraussetzung ist, damit sich das Zahnfleisch wieder eng an den Zahn anlegt. Im Ergebnis wird so die Tiefe der Zahnfleischtasche reduziert. Bei stark fortgeschrittener Erkrankung kann im Anschluss ein zusätzlicher chirurgischer Eingriff notwendig werden.

Nachbehandlung

Nach der eigentlichen Parodontitisbehandlung folgt noch eine weitere Reinigung und Nachbehandlung. Dabei wird der Behandlungserfolg kontrolliert. Außerdem erfolgt eine erneute Desinfektion der Zahnfleischtaschen sowie eine Politur der Zähne.

Die wichtige Erhaltungstherapie

Die Parodontitis ist eine chronische Entzündung. Um den Erfolg der Parodontitisbehandlung zu sichern, wird daher empfohlen, nach der Behandlung in abgestimmten Zeitabständen eine professionelle Zahnreinigung im Rahmen unseres Mundgesundheitsprogrammes inklusive einer Parodontitisnachsorge durchzuführen. Diese Form der Nachsorge beinhaltet neben den regelmäßigen Kontrollterminen insbesondere auch die Messung der Zahnfleischtaschentiefe. Damit überwachen wir den Therapie- und Erhaltungserfolg. Zusätzlich beraten wir Sie ausführlich zu Ihrer eigenen Mundpflege, denn diese ist extrem wichtig für den Erhalt Ihrer Zähne und Ihres Zahnfleisches.

Keimbestimmung

Bei Bedarf ermitteln wir zunächst die entzündungsauslösenden Bakterien (Keime) durch einen mikrobiologischen Test. Aggressive Formen der Parodontitis sind durch ein spezifisches Bakterienspektrum gekennzeichnet. Diese Bakterien können allein durch die klassische Behandlung nicht ausreichend entfernt werden. Eine zusätzliche, gezielte Antibiotikatherapie ist dann sinnvoll.

Die Auswahl des richtigen Antibiotikums setzt jedoch voraus, dass man die Krankheitserreger kennt. Diese Identifikation erreicht man mit einer Keimbestimmung.

Die Vorteile der Keimbestimmung

  • Sie trägt zur Sicherung der Diagnose bei

  • Kann aggressive Formen der Parodontitis identifizieren

  • Ermöglicht die gezielte antibiotische Behandlung

  • Ist schmerzlos

Zur Keimbestimmung wird mithilfe einer Papierspitze eine Probe aus den Zahnfleischtaschen genommen. Die Probeentnahme ist für Sie völlig schmerzfrei. Die Probe wird zur Auswertung an ein mikrobiologisches Labor gesendet.

Ihre Behandlungstermine

Parodontitis­vorbehandlung

(ca. 60 min)
  • Mundhygienestatus
  • Risikoeinschätzung (Keimtest)
  • Mundhygieneinstruktion
  • Intensive Zahnreinigung mit Anfärben der Beläge

Parodontitis­vorbehandlung

(ca. 75 min)
  • Erhebung eines ausführlichen Parodontalstatus
  • Mundhygienekontrolle
  • Nachreinigung

Parodontitis­behandlung

(ca. 60 min)
  • Reinigung der Zahnfleischtaschen, Wurzelglättung
  • Desinfektion der Zahnfleischtaschen

Nachkontrolle

(eine Woche nach der
Behandlung, ca. 10 min)
  • Kontrolle der Zahnfleischtaschen
  • Politur der Zähne
  • Desinfektion der Zahnfleischtaschen

Parodontitis­nachbehandlung

(ca. 8-12 Wochen nach der Behandlung, ca. 75 min)
  • Erhebung eines ausführlichen Parodontalstatus
  • Erfolgskontrolle
  • Mundhygienekontrolle
  • Nachreinigung

Regelmäßige Erhaltungstherapie/ Nachsorge

Zahnfleischrückgang (Rezession)

Die Ursachen für Zahnfleischrückgang können vielfältig sein. Sie können Folge einer Parodontitis sein oder nichtentzündliche Ursachen haben. Hierzu zählen vor allem:

  • Falsche Handhabung von Mundhygieneartikeln, zu festes Putzen, falsche Anwendung von Zahnseide
  • Fehl- und Überlastung der Zähne durch ungünstige Zahnkontakte
  • Unvorhergesehene Folge von kieferorthopädischen Behandlungen
  • Dünner Zahnfleischtyp

Zu den häufigsten Folgen zählen:

  • Empfindliche Zahnhälse
  • Zu lang wirkende Zähne
  • Hängenbleiben von Speiseresten in den Zahnzwischenräumen

Behandlung von Rezessionen

  • Beratung zur individuellen Entstehung des Rückgangs und zur Vermeidung des Fortschreitens 
  • Aufklärung über eine schonende Zahnputztechnik, Einübung (weniger Druck, wenig abrasive Zahnpasta, Häufigkeit des Zähneputzens u.v.m.)
  • Empfehlung geeigneter Zahnpflegeprodukte – was hilft wirklich? 
  • Kurzzeitiges Verschließen der freiliegenden Dentinkanäle vor der Mundhygiene­sitzung durch Desensibilisierende Polierpaste 
  • Langfristiges Verschließen der freiliegenden Kanäle durch Auftragen eines dauerhaften Lackes 
  • Ermittlung des sogenannten Rezessionsstatus (Verlaufskontrolle bezüglich Zahnfleischrückgang oder -zunahme)

Rezessionsdeckung

In manchen Fällen, vor allem in der ästhetischen Zone, kann eine Rezessionsdeckung durch einen mikrochirurgischen Eingriff notwendig sein. Hierdurch kann in vielen Fällen wieder ein natürliches Erscheinungsbild und eine Regeneration erzielt werden.

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